Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der MINKT-Bildung
Wusstest Du, dass Frauen 52 % der europäischen Bevölkerung ausmachen, aber in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen, Kunst und Mathematik stark unterrepräsentiert sind? (Europäische Kommission, 2023). Dieses Phänomen wird gemeinhin als "Gender Gap" bezeichnet und betrifft Frauen und Mädchen in jeder Phase ihres Weges zu einer Karriere im MINKT-Bereich.
"Es stimmt, dass wir ein Problem mit der mangelnden Vertretung von Frauen in den MINT-Fächern haben. Nur 33 % der Forscher sind Frauen, und nur 20 % der hochrangigen Akademiker sind Frauen". Dr. Agueda Gras-Velazquez (European Schoolnet).
Trotz Fortschritten in vielen Bereichen gibt es nach wie vor eine große Lücke, insbesondere in der MINKT-Bildung, wo Mädchen oft durch Vorurteile, gesellschaftliche Normen und Erwartungen zurückgehalten werden (UNESCO, 2019). Diese Faktoren können die Wahrnehmung prägen, Entscheidungen beeinflussen und sich auf die Möglichkeiten auswirken, die Mädchen und jungen Frauen im Bereich MINKT zur Verfügung stehen. Die wichtigsten Themen sind:
- Geschlechtsspezifische Stereotypen: Fächer, die mit Naturwissenschaften, Mathematik und Technik zu tun haben, wurden lange Zeit mit männlichen Eigenschaften in Verbindung gebracht, was zu der Annahme führte, dass Jungen in MINKT besser abschneiden.
- Voreingenommenheit bei den Lehr-methoden: Bildungsressourcen und Lehr-methoden können ungewollt Geschlechter-stereotypen widerspiegeln und aufrecht-erhalten. Diese können dazu führen, dass Lehrkräfte die Fähigkeiten von Mädchen in MINKT-Fächern unbewusst in Frage stellen.
- Selbstwahrnehmung: Geschlechterstereotypen wirken sich auch auf die Wahrnehmung der eigenen Fähigkeiten von Mädchen in Mathematik und Natur-wissenschaften aus, die sie aufgrund der Integration der Stereotypen eher unterschätzen.
- Sozialer Druck: geschlechtsspezifische Er-wartungen können Mädchen dazu drängen, MINKT-Felder zu meiden, um sich nicht anders als ihre Altersgenossen zu fühlen.
- Fehlende Vorbilder und Repräsentation: Dass Frauen in MINKT-Berufen unter-repräsentiert sind, bedeutet, dass Mädchen weniger Vorbilder haben, die sie inspirieren. Auch in den Medien fehlen Porträts von inspirierenden Frauen, was zu der geringen Sichtbarkeit beiträgt.
Quellen:
- Gender equality in research and innovation. (2023, May 5). Research and Innovation. European Commission.
https://research-and-innovation.ec.europa.eu/strategy/strategy-2020-2024/democracy-and-rights/gender-equality-research-and-innovation_en - Bridging the gender gap in STEM education. (n.d.). European Schoolnet.
http://www.eun.org/news/detail?articleId=7958726 - Girls’ and women’s education in science, technology, engineering and mathematics (STEM). (2023, October 19). UNESCO.
https://www.unesco.org/en/gender-equality/education/stem